HR Trends
23.04.2019|9 Minuten Lesezeit

Mitarbeiter finden - 9 Alternativen zu Stepstone & Co.

Edenred E.Blog Team
Verfasst von: E.Blog Team
HR Trends
23.04.2019|9 Minuten Lesezeit

Wenn Sie auf diesen Beitrag stoßen, stehen Sie wahrscheinlich wie viele andere Arbeitgeber vor der Herausforderung, gutes Personal zu finden. Der Arbeitsmarkt hat sich zum Leidwesen der Arbeitgeber gewandelt. Noch vor ein paar Jahren waren Unternehmen im Vorteil und konnten aus einer Vielzahl an Kandidaten die Besten heraussuchen. Heute spricht man in vielen Branchen von einem Arbeitnehmermarkt: Fachkräftemangel und die demographische Entwicklung haben dazu geführt, dass Unternehmen Schwierigkeiten bei der Personalsuche haben und sich darum proaktiv als Arbeitgeber bewerben müssen.

Um Mitarbeiter zu finden, müssen Arbeitgeber

  • Das Employer-Branding stärken

  • Aufmerksamkeit in verschiedenen Kanälen erzeugen

  • Auch in Mitarbeiterbindung investieren

In diesem Bericht konzentrieren wir uns auf das externe Recruiting. Sie erfahren, worauf Sie achten sollten, bevor Sie eine Stellenanzeige schalten und zeigen Ihnen sieben Alternativen zu Stepstone und Headhunter.

Mitarbeiter finden mit der richtigen Basis

Sie erwarten von Ihren Bewerbern eine gute Vorbereitung? Dann halten Sie dies auch selbst ein, denn vergessen Sie nicht: Sie befinden sich in einem Arbeitnehmermarkt. Sie als Arbeitgeber müssen sich bewerben. Machen Sie Ihre Hausaufgaben, bevor Sie Ihre Anzeige in unterschiedlichen Portalen streuen oder Ihr Unternehmen auf Veranstaltungen präsentieren, so wie Sie es auch von Ihren zukünftigen Mitarbeitern erwarten.

Step 1: Ist Ihre Unternehmenswebseite vorbereitet?

Die Webseite ist für Ihre Bewerber wie der Lebenslauf für Sie als Arbeitgeber. Hier wird entschieden, ob „dieses Unternehmen zu mir passt“ oder eben nicht. Von Bedeutung ist dabei nicht nur Ihr Portfolio. Zeigen Sie potenziellen Kandidaten, dass Mitarbeiter genauso wichtig für Sie sind wie Ihre Kunden. Mit einem Karrierebereich auf der Webseite können Sie Ihre zukünftigen Mitarbeiter direkt ansprechen und neben offenen Stellen Ihr Unternehmen bewerben. Insbesondere für jüngere Menschen ist es wichtig, wo, wie und mit wem sie ihre Arbeitszeit verbringen. Sie legen besonders viel Wert darauf, den Job, ihren Arbeitsplatz und die neuen Kollegen vor Vertragsunterzeichnung kennenzulernen. Warten Sie damit nicht bis zum Onboarding-Prozess. Wenn Sie intern bereits in Mitarbeiterbindung investieren, verfahren Sie getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“:

  • Fotos Ihrer Räumlichkeiten oder Videos von Mitarbeitern vermitteln ein authentisches Bild der Arbeitsatmosphäre.

  • Eine Kantine oder Essensgutscheine, der wöchentliche Obstkorb und die Sportstunde zeigen, dass Sie Wert auf Pause legen und sich um Ihre Mitarbeiter kümmern.

  • Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter sind ein Zeichen, dass Ihre Mitarbeiter in die Unternehmensgeschehnisse eingebunden werden und werden von Arbeitnehmern meist sehr geschätzt.

  • Mit Bildern von Betriebsfeiern und Teilnahmen an Sportveranstaltungen lässt sich der Zusammenhalt unter den Kollegen zeigen.

  • Weihnachtsgeschenke und Geschenke an Arbeitnehmer zu Geburtstagen oder Mitarbeiterjubiläen überraschen vielleicht den einen oder anderen Externen positiv.

Step 2: Haben Sie eine ansprechende Stellenanzeige?

Bei den meisten Unternehmen wird die Stellenanzeige das erste sein, was Bewerber zu Gesicht bekommen. Darum sollte auch diese zu Ihrem Unternehmen passen, aktuell sein und Ihre Werte repräsentieren. Nutzen Sie die Chance und sprechen Sie Fachkräfte gezielt an. Sie erwarten ja auch ein individuelles Anschreiben, oder etwa nicht? Machen Sie sich also die Mühe und bringen Sie für die entsprechende Abteilung relevante Punkte in die Stellenanzeige. Auch wenn es ein Arbeitnehmermarkt ist, sollten Sie Ihre Erwartungen deutlich formulieren und klar machen, welche Arbeitnehmer zu Ihnen passen.

Wichtiger Tipp: Achten Sie besonders auf den Titel der Stellenanzeige. „Regional Sales Manager“ klingt gleich viel interessanter als Außendienstmitarbeiter.

Step 3: Ist Ihre Unternehmensvorstellung auf XING, LinkedIn, Kununu & Co. aktuell?

Zugegeben. Es ist mühsam, alle Social-Media-Netzwerke zu pflegen und sich immer und überall präsent zu zeigen. Wenn Sie nicht die entsprechenden Ressourcen haben, müssen Sie sich auf die wichtigsten Kanäle konzentrieren. Für Ihr Recruiting empfiehlt sich, zumindest ein Unternehmensprofil auf Kununu anzulegen, dies aktuell halten und auf eingehende Bewertungen zu antworten – egal, ob die Rezensionen positiv oder negativ ausfallen. Ihre Bewerber informieren sich proaktiv auf diesen Plattformen und werden Sie anhand Ihrer Antworten besser einschätzen können. 

Mitarbeiter finden – die Bewerbung versenden

Ihren Lebenslauf und das Anschreiben haben Sie fertig. Jetzt geht es an den „Versand“ Ihrer Stellenanzeigen, denn wahrscheinlich haben nur die wenigsten von Ihnen das Glück, dass Fachkräfte von sich aus auf Ihre Webseite kommen.

Wenn Sie keine Personalvermittler, Personalberater oder Headhunter engagieren möchten und auf den klassischen Jobportalen wie Stepstone, Monster und Jobware schon alles versucht haben, sollten Sie unbedingt weiterlesen. Hier kommen 9 Wege, wie Sie Ihre Stellenangebote auch in anderen Kanälen und Netzwerken streuen können.

1. Branchen- oder Fachspezifische Jobbörsen

Jedes Jahr werden auf der Zukunft Personal von einer Jury – bestehend aus Bewerbern und Arbeitgebern – Deutschlands beste Stellenportale gekürt. Die Generalisten sind weit bekannt: Stepstone, Monster und Jobware sowie die Metasuchmaschine Indeed belegen seit Jahren die vordersten Plätze. Interessant können Jobbörsen sein, die sich auf Nischen oder bestimmte Fachbereiche spezialisieren. Unter die Topplatzierten wurden 2018 gewählt: Azubiyo für Ausbildung und duales Studium, Yourfirm für Fach- und Führungskräfte sowie Jobvector für die IT-Branche.

2. Vitamin B

Nicht nur für Jobsuchende ist Vitamin B hilfreich. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv an Ihrer Suche teilhaben und selbst zukünftige Kollegen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis rekrutieren. Das bringt für Sie einen entscheidenden Vorteil: Sie können davon ausgehen, dass die Empfohlenen Ihr Unternehmen aus Erzählungen kennen und darum besser einschätzen können, ob sie zu Ihnen passen. Damit Ihr Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm erfolgreich wird, empfehlen wir Folgendes:

  • Definieren und kommunizieren Sie für Ihre Mitarbeiter einen klaren Prozess, damit jeder weiß, wie die Bewerbung innerhalb des Programms stattfinden muss.

  • Gewöhnen Sie sich an, jede offene Stellenausschreibung im Unternehmen bekannt zu machen und dabei auf das Programm hinzuweißen. Zum Beispiel über E-Mail oder Intranet.

  • Mehr Erfolg werden Sie haben, wenn Sie das Ganze mit einer Prämie verknüpfen. Wieviel dabei angemessen ist, variiert je nach Region und Branche.

  • Prämien, die in Erinnerung bleiben: Nutzen Sie als steuerfreie Prämie für Ihr Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm unsere beliebte Gutscheinkarte Edenred City.

3. Campus, Job- und Fachmessen

Veranstaltungen sind die ideale Gelegenheit, um Ihr Unternehmen zu präsentieren und mit potentiellen Kandidaten in Kontakt zu kommen. Jobmessen gibt es fast in jeder Region und für viele Branchen. Einige Hochschulen veranstalten Karrieretage für die Studenten. Das ist für Sie die ideale Chance, sich bei Absolventen vorzustellen. Unterschätzen Sie auch nicht die Wirkung Ihres Stands auf einer Fachmesse, an der Sie regelmäßig teilnehmen. Insbesondere für Nischenbranchen oder in Fachbereichen mit gravierendem Fachkräftemangel ist das interessant, denn auf diesen Messen treffen Sie auf Arbeitnehmer, die die entsprechenden Fachkompetenzen für schwer zu besetzende Stellen mitbringen.  

4. Social-Media-Recruiting und Active-Sourcing

Social-Media-Recruiting umfasst alle Maßnahmen des Recruiting-Prozesses, die auf sozialen Plattformen erfolgen. Zum Beispiel auf Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube.

Die Vorteile:

  • Die Informationen der Userprofile können Sie nutzen, um offene Stellen ganz gezielt bei gewünschten Kandidaten zu schalten.

  • Sie erreichen Ihre Bewerber, auch wenn diese nicht aktiv auf der Suche sind, und positionieren nebenbei Ihre Arbeitgebermarke.

  • Bewerber können leichter Fragen stellen und treten mit Arbeitgebern in Kontakt bevor die eigentliche Bewerbung erfolgt.

  • Sie erhöhen die Reichweite und Sichtbarkeit Ihres Unternehmens im Stellenmarkt.

Wenn Sie Social-Media-Recruiting planen, müssen Sie beachten, dass die Maßnahmen zwar kostengünstig, jedoch sehr zeitaufwendig sind. Nicht alles was für andere gilt, bringt für das eigene Unternehmen erfolgt. Planen Sie darum ein, dass sich Ihr Social-Media-Recruiting erst einspielen muss, um die richtige Ansprache und die bestmögliche Anwendung zu finden. Kenntnisse im Bereich Social-Media und Suchmaschinenoptimierung erleichtern die Testphase.

Tipp: XING bietet in mehreren deutschen Städten kostenlose E-Recruiting-Workshops an – Informationen dazu finden Sie direkt bei XING. Mit dem Talentpool Manager bietet die Plattform außerdem die Möglichkeit, vielversprechende Kandidaten zu speichern und sie leicht zu kontaktieren.

5. Arbeitsagentur

Werfen Sie ab und zu einen Blick in den Bewerberpool der Agentur für Arbeit, in dem Sie auf gut ausgebildete Fachkräfte stoßen können. Zudem können Sie Ihr Unternehmen über eine Datenbank bekanntmachen oder eine Anzeige beim Arbeitgeberservice aufgeben. Die Leistungen sind zum größten Teil kostenfrei.

6. In U-Bahnen, bei Sportveranstaltungen oder auf Kaffeebechern

Wenn Sie wissen, wo Ihre Zielgruppe zu finden ist, können Sie kreativ werden. Überlegen Sie im Vorfeld aber genau, welche Werbeplätze sich für Sie eignen. Gibt es U-Bahnlinien, die zu einer bestimmten Hochschule fahren oder etwa an einem Konkurrenten vorbei? Sind (regionale) Sportveranstaltungen interessant, um Sie als Arbeitgeber in der Region bekannt zu machen? Oder ist Ihre Zielgruppe so lokal zu finden, dass ein kreativer Slogan auf Kaffeebechern schon helfen kann? Wichtig bei kreativen Maßnahmen ist eine gute Vorbereitung, da sonst die Streuverluste zu groß sind.

7. Bleiben Sie in Kontakt mit Jobsuchenden und jungen Talenten

Über die Jahre kommen Sie mit vielen Personen in Kontakt und bestimmt sind einige dabei, die zu Ihrem Unternehmen und Ihren vakanten Jobs passen. Vielleicht mussten Sie einem Bewerber absagen, weil das Profil nicht zur Stelle gepasst hat, aber vielversprechend für einen anderen Fachbereich ist. Oder Sie durften auf einer Messe auf Engagierte und Interessierte treffen. Um diese Personen einfach anzusprechen und Ihre Stellenanzeigen mit Ihnen zu teilen, empfehlen wir, einen Talentpool anzulegen und mit High-Potentials in Kontakt zu bleiben. Das erscheint zwar im ersten Schritt mühsam, wird Ihnen aber später die Suche nach Personal erleichtern. Organisieren Sie beispielsweise Gruppentreffen mit talentierten Praktikanten und Werkstudenten oder eröffnen Sie eine Facebook-Gruppe für den Austausch. Auch Studenten werden irgendwann als Vollzeitbeschäftigte in den Arbeitsmarkt eintreten und Ihre Mühen zu schätzen wissen.

8. Der Klassiker: Stellenausschreibung in Zeitungen

Die Zeitung ist eine traditionelle Methode, um Mitarbeiter zu finden. Sie möchten erfahrenes und qualifiziertes Personal finden? Dann ist dieser Weg ideal, schließlich wird vor allem bei älteren Jobsuchenden die Tageszeitung regelmäßig nach Hause geliefert.

9. Personaldienstleister

Wer einen Betrieb mit Zeitarbeit hat und Mitarbeiter finden möchte, ist mit der Kooperation mit einem Personaldienstleister gut aufgestellt. Die Dienstleister können auf ein breites Netzwerk an Arbeitssuchenden zurückgreifen. Der große Vorteil ist die branchenspezifische Aufstellung. 

Mitarbeiter binden ist genauso wichtig

Neben klassischen Jobbörsen gibt es viele Wege, um auf sich aufmerksam zu machen.

Wichtig ist eine gute Vorbereitung: Eine Karriereseite und eine gut formulierte Stellenanzeige erleichtern die Unternehmensdarstellung. Außerdem lohnt es, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wo Ihre Zielgruppe zu finden ist und was die Ressourcen ermöglichen.

Mitarbeiter finden und Mitarbeiter binden gehen Hand-in-Hand, denn eine positive Arbeitgebermarke erleichtert das Recruiting.

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