Mitarbeiterbindung
09.12.2019|9 Minuten Lesezeit

Mitarbeiterbenefits: Geld ist wichtig, aber auch nicht alles

Edenred E.Blog Team
Verfasst von: E.Blog Team
Mitarbeiterbindung
09.12.2019|9 Minuten Lesezeit

Jeder Vorgesetzte wünscht sich zufriedene Mitarbeiter. Stimmt die Zufriedenheit, wirkt sich das positiv auf das Betriebsklima und den Erfolg jedes Einzelnen aus. Unzufriedenheit führt in vielen Fällen zu einem Jobwechsel. Hauptmotive sind eine niedrige Bezahlung, fehlende Anerkennung der Leistung sowie ein schlechtes Arbeitsklima. Für den Arbeitnehmer von heute ist ehrliches Feedback, direkte Wertschätzung und Interesse für den Mitarbeiter von enormer Bedeutung. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Zusatzleistungen möglich sind, um Ihre Mitarbeiter zu binden und neue Bewerber zu überzeugen.

Motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Gut

Unumstritten bleibt: Gute, motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Die Frage ist: Wie schaffen es Unternehmer, im sogenannten "War for Talents" kreative Köpfe für sich zu gewinnen und zu halten. Jeden macht etwas anderes glücklich: Wünsche, Ziele und Lebenssituationen der Mitarbeiter sind unterschiedlich. Arbeitgeber stehen somit vor der großen Herausforderung: Durch welche zusätzlichen Faktoren können potenzielle Mitarbeiter neben einem attraktiven Gehalt gewonnen werden? Persönliche Anreize und eine angenehme Arbeitsatmosphäre spielen hierbei eine große Rolle. Meistens sind gerade kleinen Unternehmen die Hände gebunden, mit einem üppigen Grundgehalt und hohen Boni-Zahlungen zu werben. Werden hier jedoch die Werte des Unternehmens offen kommuniziert und lässt man die Angestellten ein Teil der Vision werden, ist bereits ein kleines Mitarbeiterbenefit erfolgreich umgesetzt.

Hohes Gehalt erhöht nicht die Bindung der Mitarbeiter

Ein hohes Gehalt alleine, welches nach wie vor eine große Rolle bei der Jobwahl spielt, vermeidet eine gewisse Unzufriedenheit. Es erhöht aber auch nicht die Bindung an das Unternehmen – was auch Arbeitnehmer selbst meist denken. Viel wichtiger ist es, sich Gedanken über persönliche Anreize zu machen, die dem Mitarbeiter Wertschätzung und Anerkennung entgegen bringen. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter variieren stark. Deshalb ist es umso wichtiger, Wünsche und Benefits aufeinander abzustimmen und permanent auf Nutzen, Wirkung und Akzeptanz zu überprüfen.

Mitarbeiterbenefits – Beispiele für Ihren Betrieb

Stellen Sie sich doch selbst einmal die Frage: Ist Ihnen viel Geld oder Zeit mit der Familie wichtiger? Wahrscheinlich ist es letzteres, das sie motiviert, jeden Tag erneut Ihren Arbeitsplatz aufzusuchen und die Aufgaben zu erledigen. Erfolgt dabei auch noch eine regelmäßige Wertschätzung – manchmal vielleicht noch ein kleines Geschenk, das das Lob ergänzt – hat dies einen viel höheren Stellenwert als einige Euro mehr in der Tasche. Wir möchten Sie inspirieren mit Mitarbeiterbenefits und Beispielen für Ihr Unternehmen.

Mitarbeiterangebote zum Wohlfühlen

Die kleinen Dinge im Leben machen am Glücklichsten. Auch hier gerne nochmal die Frage an Sie als Personalverantworlicher oder Geschäftsführer: Wäre es nicht schön, wenn Sie sich einfach unbedacht Ihrer Arbeit widmen oder einmal für ein paar Minuten am Arbeitsplatz entspannen können? Mit kleinen Goodies wie Obst und Gemüse als vitaler Snack, kostenloser Kaffee und eine breite Getränkeauswahl sind nur einige Beispiele, wie Sie Ihre Mitarbeiter bei Laune halten können. Das i-Tüpfelchen ist sicherlich eine Massage, die den Rücken lockert und Ihre Angestellten für kurze Zeit auf andere Gedanken bringt.

Work-Life-Balance – das klassische Benefit

Das Thema Work-Life-Balance ist bei der Jobsuche weiterhin Trend. Flexible Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle, Home-Office, Vertrauensarbeitszeit und geduldete Hunde zählen zu den wichtigen Keywords von Arbeitnehmern und stehen auf der Wunschliste ganz oben. Wichtig ist die Möglichkeit, dass sich der Job bestmöglich mit dem eigenen Leben vereinbaren lässt.

Finanzielle Mitarbeiterbenefits

Zu den am häufigsten gesuchten, finanziellen Benefits zählen die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die Erholungsbeihilfe und der Mitarbeiterrabatt. Bei der klassischen bAV übernimmt der Chef die Beiträge zum Aufbau einer Zusatzrente alleine. Arbeitnehmer können aber auch einen Teil ihres Bruttogehaltes verwenden. Durch diese Entgeltumwandlung sparen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber dann wiederum Steuern und Sozialabgaben.

Erholungsbeihilfen sind Leistungen des Arbeitgebers, die er seinem Arbeitnehmer für einen Erholungsurlaub zuwendet. Diese Zuschüsse sind steuer- und sozialabgabenfrei, insofern diese pro Jahr 156 € für den Arbeitnehmer, 104 € für den Ehe-/Lebenspartner und für jedes Kind 52 € nicht überschreiten.

Waren und Dienstleistungen des Arbeitgebers, die er nicht überwiegend für den Bedarf seiner Arbeitnehmer herstellt, vertreibt oder erbringt sind für den Arbeitnehmer bis zu einem Preisvorteil in Höhe von 1.080 € jährlich steuer- und sozialabgabenfrei.

Mitarbeiterbenefit am Beispiel der Sachleistungen

Sachleistungen des Arbeitgebers werden für den Arbeitnehmer zunehmend wichtiger. Hierzu gehören neben dem Firmenwagen und Dienstfahrrad auch das Arbeitshandy, der Arbeitslaptop, eine Firmenkreditkarte und kostenlose Verpflegung. Sowohl für Mitarbeiter als auch Unternehmen sind solche Benefits oft reizvoller als eine Gehaltserhöhung, da diese frei von Abgaben gewährt werden können, und beim Arbeitnehmer somit mehr Netto vom Brutto übrigbleibt.

Firmenwagen und Dienstfahrrad sind äußerst lukrativ, da der Arbeitgeber sämtlich Kosten dafür übernehmen kann und der Arbeitnehmer lediglich einen geldwerten Vorteil für die private Nutzung versteuern und verbeitragen muss.

Ein vom Arbeitgeber bereitgestelltes Diensthandy oder ein Arbeitslaptop zur privaten Nutzung stellen keinen geldwerten Vorteil dar. Gutscheinkarten können beispielsweise in Verbindung mit dem steuerfreien Sachbezug in Höhe von bis zu 44 Euro monatlich übergeben werden.

Unser E.Paper fasst für Sie 10 einfache Regeln zusammen, die Sie bei der Ausgabe des 44-Euro-Sachbezugs beachten sollten.

+++ Wichtige Neuerungen +++
In den Jahressteuergesetzen 2019 und 2020 haben Bundestag und Bundesrat einige neuen Regeln für Sachbezüge verabschiedet. Unternehmen können auch weiterhin ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steuer- und sozialabgabenfrei Sachbezug mithilfe von Gutscheinen und Gutscheinkarten gewähren.

Folgende Neuerungen sind zu beachten:

  • Bis zum 31.12.2021 gilt noch eine Übergangsfrist und Finanzämter können alle Gutscheinkarten, die nur den Erwerb von Waren und Dienstleistungen ermöglichen, als Sachbezug akzeptieren.
  • Ab 01.01.2022 müssen Gutscheinkarten bestimmte Voraussetzungen (sogenannte ZAG-Kriterien) erfüllen (§ 8 Abs. 1 EStG).
  • Die Sachbezüge müssen zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn geleistet werden (§ 8 Abs. 4 EStG)
  • Die Freigrenze für Sachbezüge erhöht sich zum 01.01.2022 von 44 Euro auf 50 Euro.

Mit dem BMF-Schreiben vom 13.04.2021 bleiben bis zum 31.12.2021 alle Gutscheinkarten als Sachbezug zugelassen, die nur zum Bezug von Waren und Dienstleistungen berechtigen. Diese Regelung haben das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und die Bundesländer auf Vorschlag von CDU/CSU und SPD beschlossen. Durch diese Entscheidung kann die Ticket Plus Karte noch bis zum 31.12.2021 zur Gewährung von Sachbezügen genutzt werden. Ab dem 01.01.2022 gibt es das neue Kartenprodukt Edenred City.

Im BMF-Schreiben vom 13.04.2021 hat das Bundesministerium der Finanzen eine neue Auslegung der ZAG-Kriterien vorgenommen. Zur Erfüllung der neuen Kriterien hat Edenred in den vergangenen Monaten entsprechende Anpassungen an seinem Produktportfolio vorbereitet, damit dieses auch in Zukunft zur Gewährung von Sachbezügen genutzt werden kann.

Verpflegungszuschuss - Bei Mitarbeitern besonders beliebt

Hoch im Kurs steht auch die Bezuschussung des Mittagessens in der Kantine und im Restaurant durch den Arbeitgeber. Diese ist steuerlich begünstigt und fördert neben einer ausgewogenen Ernährung zugleich das gemeinsame Verbringen der Mittagspause mit den Kollegen. Ein positiver Nebeneffekt auch für den Arbeitgeber.

Kinderbetreuung – Benefit für die Kleinen

Die klassische Rollenverteilung wie es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war löst sich langsam auf. Nun arbeiten Frauen wie Männer gleichermaßen – da muss auch die Kinderbetreuung gesichert sein. Je nach Unternehmensgröße und Möglichkeiten im Betrieb ist es daher durchaus sinnvoll eine interne Kinderbetreuung anzubieten. Alternativ ist eine finanzielle Bezuschussung für den Kindergarten eine Möglichkeiten, um Väter und Mütter zu unterstützen.

Weiterbildung – individuelle Angebote für mehr Motivation

Viele Ihrer Mitarbeiter möchten nicht auf der Stelle treten und sich weiterentwickeln. Mit verschiedenen Weiterbildungsangeboten geben Sie ihnen die Möglichkeit, Ihre Expertise zu erhöhen und so die Karriereleiter aufzusteigen. Sowohl Inhouse-Schulungen als auch externe Konferenzen sorgen für Abwechslung im Arbeitsalltag und motivieren, sich in neue Themenbereiche einzulernen. Dies kommt natürlich auch Ihrem Betrieb wieder zu Gute.

Employer-Branding zur Mitarbeiterfindung und -bindung

Im Kampf um Arbeitnehmer wird es für Unternehmen mehr und mehr zu einer essenziellen Sache, sich in Stellenanzeigen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.  Eine positive Arbeitgebermarke prägt  sich auf dem Arbeitsmarkt durch verschiedene Faktoren wie Gehalt, positives Betriebsklima, individuelle Anerkennung und wertschätzende Benefits. Wenn all diese Vorteile in einem angemessenen Maße harmonieren tragen diese zu einer Steigerung der Arbeitszufriedenheit bei und sorgen somit letztendlich auch für eine starke Arbeitgebermarke. 

Mitarbeiter, die für ein Unternehmen gewonnen worden sind und sich auch auf Dauer noch wohl fühlen bleiben dem Unternehmen treu. Somit sind gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Mitarbeiter gefunden und Mitarbeiter gebunden.

Denn: Nicht nur der Kampf um gute Mitarbeiter ist schwer und teuer, sondern auch der Verlust.

Firmen sind heutzutage mehr oder weniger gezwungen, sich im Wettbewerb um die besten Talente positiv von der Konkurrenz abzuheben und in Stellenanzeigen und Bewerbungsgesprächen mit kreativen Akzenten zu punkten.

Auch das Ausscheiden eines Mitarbeiters ist mit hohen Kosten verbunden. Die Mitarbeiterfluktuation in Deutschland wird aufgrund der guten Arbeitsmarktlage weiter steigen.  Damit verbundene Risiken sind zum einen die umfangreichen Einarbeitungsmaßnahmen für den Nachfolger, zum anderen verlässt mit einem erfahrenen Mitarbeiter auch wertvolles Wissen das Unternehmen, welches nur schwer ersetzbar ist.

Mitarbeiterbenefits sind ideal für die Mitarbeiterbindung

Jedes Unternehmen steht vor der Aufgabe, sich um geeignete Instrumente zur Mitarbeiterbindung Gedanken zu machen. Es lohnt sich für jedes Unternehmen, das Thema Mitarbeiterzufriedenheit nicht aus den Augen zu verlieren und kontinuierlich die Wünsche und Motivationen seiner künftigen und bestehenden Mitarbeiter zu reflektieren. Denn gute, motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Sie sind das Salz in der Suppe und von großer Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens.

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