Mitarbeiterbindung
04.01.2016|3 Minuten Lesezeit

Die schlimmsten Fehler im Mitarbeitergespräch

Edenred E.Blog Team
Verfasst von: E.Blog Team
Mitarbeiterbindung
04.01.2016|3 Minuten Lesezeit

Welche Sorgen viele Mitarbeiter vor dem alljährlichen Jahresgespräch plagen, kann man an den Hilferufen  in den verschiedenen Internetforen sehen. Eine Mitarbeiterin schreibt: „Eine meiner größte Ängste ist, dass ich wieder anfange zu heulen, wie im letzten Jahr. Das war mir so peinlich. Mein Chef war total überfordert und wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte.“  An solchen Aussagen ist zu sehen, wie verunsichert und verängstigt einige Mitarbeiter vor dem Jahresgespräch sind. Wie kann es zu solch missglückten Gesprächen kommen? Wir haben  in unserem Beitrag die schlimmsten Fehler im Jahresgespräch zusammengefasst. Nutzen Sie die Gelegenheit, lesen Sie den Artikel und machen Sie‘s besser.

Emotionen – nein Danke!

Wie geht man mit den Emotionen der Mitarbeiter um? Das Jahresgespräch ist immer eine recht emotionale Sache. Nicht jeder Mitarbeiter reagiert auf geäußerte Kritik souverän. Dem ein oder anderen kullert auch schon mal eine Träne übers Gesicht. Viele Chefs wissen nicht, wie sie mit solchen Emotionen Ihrer Mitarbeiter umgehen sollen.

Fallen Sie nicht aus allen Wolken und werden sogar selbst unruhig, wenn der kritisierte Mitarbeiter anfängt zu weinen. Lassen Sie ihm die Zeit, sich ein wenig zu beruhigen. Bleiben Sie professionell und machen Sie dem Mitarbeiter deutlich, dass das angesprochene Problem gelöst werden kann. Das Schlimmste, was Sie in der Situation machen können, ist dem Mitarbeiter zu schildern, was alles noch schlimmer hätte kommen können. Die frühere Personalchefin Maren Lehky war bei einigen Mitarbeitergesprächen dabei und hat in Brandeins von folgendem katastrophalen Erlebnis berichtet.

Ein Abteilungsleiter sollte nach 20 Jahren Anstellung das Unternehmen verlassen. „ Auf die Tränen des Mannes Ende 40 sagte der Chef: „Ach, nun weinen Sie doch nicht, es könnte doch noch schlimmer kommen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten jetzt auch noch Krebs.“ Kein Scherz, es ist genau so passiert.“ (Quelle: brandeins.de)

Solche „Trost“-Versuche sollten Sie lieber unterlassen und stattdessen zeigen, dass es auch in Ordnung ist, Emotionen zu zeigen.

Unsachliche und unkonkrete Kritik

Ein weiterer Fehler ist es, die Kritik nicht konkret zu äußern, sondern um den heißen Brei herumzureden und Aussagen schwammig zu formulieren. Eine Angestellte schreibt in einem Internetforum: „Mein Chef wirft mir vor, ich sehe immer so traurig und unmotiviert aus. Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Ich bin überhaupt nicht unmotiviert, sondern hänge mich im Gegenteil in meinem Job rein, bin immer als Erste im Büro und erledige meine Arbeit gründlich. Anscheinend wird das überhaupt nicht anerkannt. Für mein Aussehen kann ich schließlich nichts!“

An Aussagen, wie „Sie sehen traurig aus“  kann man sehen, wie unpräzise die Kritik manchmal ausfällt. Vermeiden Sie solche Aussagen! Formulieren Sie  stattdessen Ihre Kritikpunkte gezielt und geben konkrete Beispiele, in denen Sie erläutern, was Sie sich genau vom Mitarbeiter erwarten und welche konkreten Änderungen stattfinden sollten. Sie können dann beispielsweise zusammen mit Ihrem Mitarbeiter aus den  Schwächen die Ziele für das kommende Jahr gemeinsein festlegen.

Gespräche im Glaskasten

Das bevorstehende Mitarbeitergespräch löst beim Mitarbeiter meistens nicht viel Euphorie aus. Viele Mitarbeiter sind aufgeregt und unsicher. Ein Gespräch im „Glaskasten-Büro“ mit vielen „Zuschauern“ trägt nicht unbedingt dazu bei, die angespannte Stimmung aufzulockern. Der Mitarbeiter fühlt sich beobachtet und bemerkt die Blicke der Kollegen, die ins Büro rüberschielen und sich zuflüstern, was da drinnen wohl besprochen wird. Kaum ist das Gespräch beendet und der Chef und der Mitarbeiter kommen aus dem Raum,  sind alle Augen auf die beiden Gesprächspartner gerichtet. Es wird spekuliert, was wohl der Anlass für die Stressflecken beim Mitarbeiter war.

Deswegen: Planen Sie das Gespräch besser in einem geschlossenen Raum unter vier Augen. Es fällt sowohl Ihnen als auch Ihrem Mitarbeiter einfacher sich auszutauschen und konstruktive Lösungen zu erarbeiten, wenn Sie nicht eine ganze Horde Beobachter im Nacken sitzen haben.

Hektik und zu wenig eingeplante Zeit

Die Jahresgespräche stehen meist zwischen Ende November und Ende März an. In dieser Zeit kann es durchaus zu stressigeren Phasen kommen. Zwischen November und Dezember ist noch viel Arbeit zu erledigen. Die angebrochenen Projekte sollen noch bis Neujahr abgeschlossen werden. Anfang des neuen Jahres ist es an der Zeit möglichst schnell die neuen Zielen und Projekte anzupacken.  Da kommt die Zeit für ein ausführliches Mitarbeitergespräch oft zu kurz.

Einige Mitarbeiter berichten von Jahresgesprächen, in denen der Chef immer wieder hektisch auf die Uhr geschaut oder sogar auf dem Smartphone schnell noch E-Mails beantwortet hat. Auch wenn Sie wirklich im Stress sind und es auch nicht böse meinen, fühlt sich der Mitarbeiter nicht ernst genommen. In manchen Fällen  kommt der Mitarbeiter nicht mal dazu seine Meinung  zu vertreten, weil der Chef schon wieder ins nächste Meeting hetzt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie genug Zeit für das Mitarbeitergespräch einplanen. Machen Sie den Termin auch frühzeitig mit dem Mitarbeiter aus, damit beide Seiten genug Zeit haben, sich auf das Gespräch vorzubereiten.

Das Wichtigste ist:

Nehmen Sie Ihren Mitarbeiter ernst, nehmen sich Zeit für ein ausführliches Gespräch, geben Sie ehrliches und konstruktives Feedback und lassen auch den Mitarbeiter zu Wort kommen.

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